Samuli Schielke |
Samuli Schielke untersucht kreative Lebenswege in Alexandria im Kontext einer widersprüchlichen post-revolutionären Dynamik. Er fragt, warum und für wen Menschen Dichtung, Fiktion oder Gesellschaftskritik schreiben, und welche Folgen die literarische Tätigkeit im alltäglichen Leben der Schreibenden hat. Darüber hinaus befasst er sich mit der Politik der literarischen Imagination, die er als Teil eines Kampfes darum sieht, was für eine Stadt Alexandria ist und sein soll. Dieser Kampf vollzieht sich in einem Spannungsfeld zwischen einer (auch von der europäischen Kulturdiplomatie geförderten) Nostalgie auf das koloniale Alexandria, der Macht radikaler religiöser Bewegungen, und einem wiederaufstehenden paranoiden Nationalismus. Unter Vorzeichen einer gewaltsamen politischen Polarisierung wirft eine literarische Auseinandersetzung mit dem Europäischen in Alexandria die weitere, dringende Frage nach Fremdheit und Differenz in einer polarisierten Gesellschaft auf.
Für die ISOE-Ausstellung arbeitete Schielke zusammen mit der Iskenderiyan Standards-Gruppe.
Für die ISOE-Ausstellung arbeitete Schielke zusammen mit der Iskenderiyan Standards-Gruppe.