Bettina Gräf |
Bettina Gräf forscht zu Debatten über Kapitalismus, Sozialismus und den Islam der 1940er und 1950er Jahre. Sie analysiert zudem die sozialen und materiellen Bedingungen von Textproduktion anhand von Verlagshäusern in Kairo und Beirut. Arabischsprachige Intellektuelle und Verleger dachten seit den 1930er Jahren intensiv über den Islam als System und alternative Utopie zu Liberalismus und Sozialismus nach. Gräf ist insbesondere daran interessiert, die verschiedenen möglichen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher und kultureller Produktion in kapitalistischen und sozialistischen (bzw. staatskapitalistischen) Gesellschaften zu begreifen. Ihre Herangehensweise, die die Auswirkungen sowohl konkurrierender Ideologien als auch wirtschaftlicher Bedingungen auf Lese-, Schreib- und Publikationspraktiken fokussiert, stellt somit auch konzeptuelle Hierarchien in Frage, die sich auf Kategorisierungen wie Ost und West bzw. Norden und Süden gründen.
Für die ISOE-Ausstellung arbeitete Bettina Gräf zusammen mit Mohamed Abdelkarim.
Für die ISOE-Ausstellung arbeitete Bettina Gräf zusammen mit Mohamed Abdelkarim.